Am 07. und 08.07.2016 fand in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg das Forum CA3 statt. In Keynotepräsentationen, Überblicksvorträgen und einer Hands-on Session wurde der Einsatz digitaler Sprachressourcen in der Lehrerausbildung, historischen Forschung und im multilingualen europäischen Kontext veranschaulicht. Als wissenschaftlicher Koordinator des Projektverbundes CLARIN-D eröffnete Prof. Dr. Erhard Hinrichs von der Universität Tübingen die Vortragsreihe mit Informationen über Organisation und Aufgaben unserer Forschungsinfrastuktur.
"Ob man die Digitalisierung aller Lebensbereiche persönlich gutheißt oder nicht: Sie findet mit großer Geschwindigkeit statt. Wir müssen aus der Bedrohungsdiskussion eine Chancendiskussion machen"
Olaf Scholz, 1. Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
Wie das von Prof. Hinrichs genutze Zitat des ersten Hamburger Bürgermeisters schon vor Jahren darlegte, befindet sich unsere Welt immerzu in technischem Wandel und Fortschritt. Auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften wirkt dieser Fortschritt und führte zur Bildung eines neuen Forschungsgebietes, das unter den Namen Digitale Geisteswissenschaften, Digital Humanities (DH) oder auch e-Humanities bekannt ist. CLARIN-D hat es sich zum Ziel gesetzt diesen Bereich mittels Bereitstellung digitaler Sprachressourcen sowie Verarbeitungswerkzeuge zum Auffinden, Analysieren und Archivieren dieser voranzutreiben.
Die neun CLARIN-D Zentren die den Projektverbund bilden setzten sich aus Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz Gemeinschaft, der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie 6 deutschen Universitäten mit Digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften als Forschungs- und Lehrschwerpunkt zusammen. Insgesamt wirken über 200 Fachwissenschaftler und Fachwissenschaftlerinnen aus ganz Deutschland in 10 Facharbeitsgruppen im Projektverbund mit. Diese Facharbeitsgruppen beschäftigen sich mit einzelnen Philologien, Sozial- und Politikwissenschaften, Geschichtswissenschaften, Linguistik und Kognitionswisenschaften. In den Kurationsprojekten haben die Facharbeitsgruppen sich eigene individuelle Schwerpunkte gesetzt, die vor dem Hintergrund ihrer Forschungsdisziplin von Relevanz sind, und haben diese in die CLARIN Infrastruktur integriert.
Die Angebote von CLARIN-D sind in erster Linie für Forschende von Relevanz. Aber auch Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses, universitäre Lehre sowie Schulausbildung können von den Angeboten profitieren. Dies spiegelt sich in der Kooperation mit der jährlichen European Summer University in Digital Humanities wider.
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